Lifeguard-Day

Bei bestem Wetter hatte der SCS seine Surfjugend an den Kampener Weststrand geladen, um Einblicke in die Arbeit der Rettungsschwimmer zu geben. Jugendbeauftragte Adel, zugleich Rettungsschwimmerin in Kampen, erklärte zuerst das Blutdruck-Messen, und danach durften die Kids selber ran. Gerade bei Älteren ist Blutdruckmessen wichtig: Sonne, häufig zu wenig zu trinken und ungewohnte Anstrengungen können den Kreislauf belasten. Die Kids merkten dabei auch, dass es vorteilhaft ist, wenn Wind und Wellen nicht zu laut sind, damit man den Puls hören kann.

Mit ein paar Fragen in der Runde wurden die grundlegenden theoretischen Dinge besprochen. Es war schon viel Wissen vorhanden und Interesse und Beteiligung waren super. Danach war Orga Steffen „das Opfer“ und simulierte einen entkräfteten Schwimmer, der mit der Rettungsleine wieder an Land gezogen werden musste. Die Arbeit mit der Rettungsleine ist eine der schnellsten Möglichkeiten der Rettung, braucht aber Übung und Kraft, daher kam hier Niggi zur Hilfe, selbst lange Jahre Rettungsschwimmer in Kampen und schon ewig Surfer. Adel schwamm mit der Leine zu Steffen, und hielt ihn mit einem speziellen Griff über Wasser. Dann gab Adel ein Zeichen und Niggi zog die beiden wieder zurück an Land. Das sah bei dem glatten Meer und guten Wetter ganz einfach aus, aber die Rettungsschwimmer berichteten, dass es bei hoher See schon eine andere Nummer ist. Leider passieren gerade dann auch häufig Unfälle, wenn mit der Leine zu schnell gezogen wird und Retter und Opfer unter Wasser gezogen werden. Und anstrengend ist es auch.

Glücklicher Weise kommt die Leine fast nie zum Einsatz, denn ein Großteil der Rettungsschwimmer-Arbeit ist präventiv. Also Beobachten und Eingreifen, bevor etwas passiert. Die Rettungsschwimmer haben daher immer den Strand im Blick, sitzen daher auch immer zu zweit auf dem Turm, damit mindestens einer permanent beobachten kann. Das sieht von außen zwar easy aus, aber ist auf Dauer bei Sonne und Wind und vollem Strand auch anstrengend.

Nun waren aber die Kids mit praktischen Übungen dran: Mit der Lifeguard-Nudel wurde sich gegenseitig abgeschleppt. Und der Surfnachwuchs überzeugte nicht nur schwimmerisch, sondern kann auch richtig schnell sprinten.

Der Rettungsschwimmernachwuchs zog auch die Blicke der Strandbesucher auf sich. Nach kleiner Fußballpause, in der Adel mit einer Boie hinausschwamm, ging es dann weiter mit dem Rettungsbrett. Vom Strand ins Wasser, um die Boie paddeln, und dann zurück – alles so schnell es geht. Verglichen mit den Surfbrettern ist das Rettungsbrett schwer und aufgrund des Volumens viel windanfälliger. Gerade die Jüngeren bekamen dann den Offshore auf dem Rückweg der Boie zu spüren, und auch für Kurven ist das Rettungsboard nicht gerade geshaped. Mit brennenden Armen und hohem Puls, aber auch mit super Zeiten, begeisterten die Kids und sahen schon echt profihaft aus.

Rettungsschwimmen ist anstrengend, das merkten alle, aber Arbeiten am Strand mit dem Meer im Blick, ist auch echt nice. Macht auf jeden Fall hungrig. Nach einer Turmbesichtigung und einem kleinen Snack ging es dann den Strand rauf zur Buhne 16. Diese traditionsreiche Beachbar, legendär bei den Surfern durch das Buhne 16 – Longboardfestival, das leider dieses Jahr nicht stattfindet, spendierte den Teilnehmenden ne lecker Pommes und einen Drink. Mega! DANKESCHÖÖÖN, Sven, Tim und Team!

Ganz zum Schluss meinte Adel dann noch, dass am Rettungsschwimmen ja auch super sei, dass man, wenn die internen Regeln eingehalten sind, im Dienst auch Surfen könne – denn die Badezone kann bei manchen Bedingungen auch gut aus dem Wasser bewacht werden ;-)

Super Event – da waren sich alle einig, und sicher nicht das letzte dieser Art. Danke Adel und allen Teilnehmenden und Mithelfenden!